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PHYSIK  BEWEIST SPRENGUNG*


„Warum schweigen gute Menschen zum 11. September ?“


Teil 17: Das falsche Selbst und die übertriebene Identifikation mit den USA


von Frances T. Shure 2015


aus: http://www.ae911truth.org/news/216-news-media-events-fran-shure-part-17.html


Übersetzung Andreas Bertram-Weiss





Einige Bürger/innen können sich selbst nicht von dem Bild trennen, das sie von ihrer Nation haben. Bestimmte Amerikaner/innen scheinen z. B. unfähig, zwischen sich selbst und dem Bild der USA zu unterscheiden. Die Nation und ihre Regierung zu kritisieren, bedeutet für sie, sie selbst zu kritisieren. Wenn Amerika schlecht ist, dann sind sie infolgedessen schlecht und empfinden Scham. Wenn Amerika gut ist, dann sind auch sie gut und können noch effektiver funktionieren. Diese Individuen zeigen keine Autonomie, keine Trennung von dem Bild ihrer Nation.


Durch die Brille der psychodynamischen Psychologie erfahren wir, dass diese extreme Bindung an das Bild des eigenen Landes eine Konsequenz davon ist, dass man nie ein gesundes Ich oder Selbstgefühl entwickelt hat [1]. Dies ist ein Zustand, der bereits früh im Leben beginnt, oft schon im Säuglingsalter. Wenn die Eltern nicht in der Lage sind, auf die psychologischen Bedürfnisse eines Säuglings oder Kindes einzugehen, was auch das Grundbedürfnis einschliesst, wahrgenommen und dafür geliebt zu werden, wer man eigentlich ist, dann wird das Kind von seinem wahren Selbst entfremdet. Es wird unfähig, die Entwicklungsaufgabe abzuschliessen, von den Eltern selbständig zu werden. Es entwickelt stattdessen ein „falsches Selbst“, d. h. eine Identität, die von den elterlichen Forderungen an das Kind abhängt. Der Prozess der Individuation ist gehemmt. (2)


Jede/r von uns entwickelt ein soziales Gesicht, eine öffentliche „Persona“, die wir darstellen, um problemlos in der Gesellschaft zu funktionieren. Und jede/r von uns hält sich in einem Kontinuum irgendwo zwischen einem völlig authentischen Selbst und einem völlig „falschen Selbst“ auf. Am einen Ende dieses Kontinuums befinden sich Individuen, die „wirklich“ (real) sind, weil ihre Gefühle, Überzeugungen und Taten weitestgehend kohärent sind. Wenn diese auch in Mitgefühl und Liebe gegründet sind, dann kann der Frieden von deren tiefen Authentizität und Präsenz oft von anderen empfunden werden.


Am anderen Ende dieses Kontinuums sind jene armen Seelen, die nur ein falsches Selbst kennen und bekleiden. Traurigerweise sind sie nicht nur sich dessen nicht bewusst, wie verloren und einsam sie sind, sondern sie haben wohl auch keine Vorstellung davon, wie ein autonomes und individuelles Selbst sich anfühlen oder aussehen könnte.


Im Kindesalter wurden diese Menschen darauf trainiert, auf die eigenen Eltern zu achten, oder bisweilen auf andere Familienmitglieder, um zu definieren, wer sie sind. Als Erwachsene übertragen sie diese Abhängigkeit ihrer Identität auf zusätzliche äusserliche Quellen: Partner, Freunde, Kinder, Objekte, Karriere, Organisationen, Fälle, politische Partei, oder auch ihre Nation. Sie können stark und selbstsicher erscheinen, aber unterhalb dieses Bildes sind sie tatsächlich emotional zerbrechlich und zutiefst leer. Ihr Bild, bzw. ihr falsches Selbst, wird entscheidend wichtig. Sie verteidigen dieses falsche Selbst mit allen Kräften, soweit sie in der Lage ist, dieses zu erkennen, weil es das ist, was sie (meinen, dass sie es - A.d.Ü.) sind.


Das falsche Selbst kann in einer grossen Formenvielfalt erscheinen. Abhängig von den narzisstischen Bedürfnissen der Eltern oder anderer Familienangehöriger, kann sich das Kind selbst als gewandt, schlau, doof, stark, schwach oder mitfühlend identifizieren, oder es definiert sich als Athlet/in, Dozent/in, Krieger/in - oder als Opfer.

 

Obwohl es anfangs dieses falsche Selbst erschuf, um sich an seine zerrüttete Familie anzupassen, verliert es eventuell den Kontakt zu seinen wirklichen Gefühlen und wird seinerseits zerrüttet.

Die Persona, die es entwickelt, hängt weitestgehend von der Identität ab, die seine Eltern auf es projizierten, um einen illusorischen Status Quo zu erhalten, als Gefühl von Stabilität und Normalität der Familie.


Das Bild der Person, ihre Persona, wird zu einer Bastion gegen den psychischen Schmerz, dass niemals das eigene wahre Selbst erkannt und angenommen wurde.

Das falsche Selbst wird zur unflexiblen Linse, oder zu einem Filter, durch den die Person andere - und das oftmals barsch - ansieht und beurteilt.

Wenn das falsche Selbst einer Person die Identifikation mit Amerika als einem Land des uneingeschränktem Guten umfasst, dann wird dieses Selbstbild ernsthaft in Frage gestellt, sobald man der Information gegenübersteht, dass Amerika in Wirklichkeit ein imperialistischer Aggressor ist, dessen Regierung in brutale „Staatsverbrechen gegen die Demokratie“ verwickelt ist (vgl. Teil 13). (3)


Der Beweis, der aufzeigt, dass die offizielle Erzählung über 9/11 unwahr ist, bedroht diejenigen, die sich exzessiv mit dem identifizieren, was sie als das undiskutierbare Gute der USA sehen. Solche Menschen könnten niemals neue Informationen über den 11. September annehmen, unabhängig davon, wie überzeugend oder unwiderlegbar der Beweis ist.


Ihr Bild oder ihr falsches Selbst kann nicht einfach so in Frage gestellt werden, weil ihr Bild alles ist, was sie haben. Unterhalb dieses Bildes liegt der fast unerträgliche Schmerz.

Extreme Wut und verurteilende Attacken gegen die Person von 9/11-Skeptikern (ad hominem) sind Wege, auf denen sie versuchen, ihre Weltsicht intakt zu halten oder sich selbst gegen die Angst vor einem psychischen Abbaus zu wehren.


Wir sollten diese Menschen allein lassen.

Dankenswerterweise ist unser Land voller Bürger/inne/n, die psychologisch offen dafür sind, die Saat der Wahrheit über den 11. September aufzunehmen, und die sie anpflanzen und es ihr gestatten, zu wachsen und ihr Leben zu verändern, auch wenn es manchmal sehr langsam geht.

Während die Person mit einem markanten falschen Selbst unfähig sein mag, das Gutsein Amerikas zu hinterfragen, sind die meisten von uns im Glauben gross geworden, dass Amerika zumindest „eine grundsätzliche gute Nation ist ... die niemals absichtlich etwas schrecklich Böses tut“. (4)

Diese Wahrheit ist in uns so über Jahre hinweg eingetrichtert worden, beginnend zu Hause, als wir Kinder waren, dann in der Kirche und der Schule, danach in den meisten sozialen und beruflichen Organisationen, zu denen wir als Erwachsene gehören.

Die Mehrheit der Amerikaner hat diese Indoktrination zu dem Glauben geführt, dass wir Bürger/innen einer aussergewöhnlichen Nation seien, einem Glaube, der „Amerikanische Besonderheit“ [American Exceptionalism] genannt wird.


Es ist ein Zeichen psychischer Gesundheit, wenn wir uns Informationen anhören können, die unseren Glauben an die amerikanische Besonderheit hinterfragen, wenn wir eigene Nachforschungen anstellen und - sofern entsprechende Beweise dies nahelegen - unser Bild von  unserer Nation ihren Ergebnissen anpassen. Dies ist ein idealer, reifer Bewusstseinszustand, nach dem wir alle streben sollten. Dieser schliesst Offenheit und ein gutes Unterscheidungsvermögen ein.


Nichtsdestotrotz verschliessen einige Menschen sich hartnäckig jedem Wandel ihrer Weltsicht, selbst wenn eine Fülle von Beweisen belegt, dass das Bild vom uneingeschränkten Guten unserer Nation eine haltlose Fassade ist.

Wenn solche Leute es als Sakrileg verdammen, die Regierungserzählung vom 11. September (oder irgendeine andere Erzählung) zu befragen, dann kann ihr Glaube in die amerikanische Besonderheit mit Recht als „nationalistischer Glaube“ bezeichnet werden. Paradoxerweise ersetzt der nationalistische Glaube bei vielen Christ/inn/en dieser Tage ihren Glauben an Gott.


Weiter mit Teil 18: Amerikanische Einzigartigkeit und nationalistischer Glaube


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Anmerkung der Herausgeber: Frances Shure, M.A., hat eine tiefgehende Analyse durchgeführt, die eine Schlüsselfrage unserer Tage anspricht: "Warum werden gute Menschen über 9/11 stumm - oder kränker?" Das daraus hervorgegangene Essay, dies als Serie präsentiert wird, ist eine Synthese sowohl aus akademischer Forschung und klinischer Betrachtung.





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Anmerkungen:


[1] Das Wort „ego“ ist semantisch im Englischen verwirrend. Für den Zweck dieses Aufsatzes bezieht sich ein gesundes „Ich“ oder „Selbstgefühl“ auf eine Person, die wahrnimmt und akzeptiert, was sie fühlt, denkt und braucht, und die fähig ist, konstruktiv zu handeln, um ihren Bedürfnissen zu entsprechen.

Sie akzeptiert sich selbst wie sie ist, ohne das Bedürfnis zu verspüren, ein falsches Gesicht aufzusetzen.

Allgemein gesagt entwickelt solch ein gesundes Ich sich, wenn ein erster Mensch, der Fürsorge übernimmt (gewöhnlich die Mutter), die Gefühle eines Kindes erkennt und akzeptiert und in allen Entwicklungsstufen vom Säugling bis zur Kindheit auf seine Bedürfnisse eingeht.

Ein „falsches Selbst“ ist in diesem Aufsatz dadurch definiert,  dass sich eine Identität herausbildet, wenn die natürliche Entwicklung eines gesunden Ichs oder Selbst frustriert wird.

Wir alle stehen in dem Kontinuum irgendwo zwischen einem gesunden Ich bzw. Selbst zu einem völlig falschem Selbst. Wo genau, hängt von der Entwicklungsstufe ab, auf der unser Bedürfnis nach Akzeptanz frustriert wurde, und vom Grad dieser Frustration.

Wenn wir die Aussage hören „sie hat ein grosses Ego“, dann meint das in Wirklichkeit, dass diese Person ein ausgeprägtes falsches Selbst hat. Stephen M. Johnson erklärt dieses falsche Selbst in dem ersten Kapitel von Characteriological Transformation. Alice Miller bringt eine poetische Beschreibung des falschen Selbst, sie beschreibt es in The Drama of the Gifted Child als „Grandiosität“.

Gemäss den Mystiken aller Religionen, einigen spirituellen Traditionen des Ostens und Anwälten der „immerwährenden Philosophie“, wird das Ego, auch ein gesundes, als eine Illusion oder als ein falsches Selbst verstanden, da aus ihrer Sicht die wahre Identität eines jeden und von jeder Sache die Einheit mit dem Absoluten ist.

(2) Tian Dayton, “Creating a False Self: Learning to Live a Lie,” update 11/17/2011, Huffington Post (abgerufen am 15. Feb. 2015). Vgl  http://www.huffingtonpost.com/dr-tian-dayton/creating-a-false-self-lea_b_269096.html. Dieser Artikel erklärt, wie und warum sich ein falsches Selbst herausbildet.

(3) Lance deHaven-Smith, “Beyond Conspiracy Theory: Patterns of High Crime in American Government,” American Behavioral Scientist 53, no. 6 (February 2010) 795–825. Diese ganze Ausgabe ist der Forschung an Staatlichen Verbrechen gegen die Demokratie gewidmet.

(4) David Ray Griffin, “9/11 and Nationalist Faith: How Faith Can Be Illuminating or Blinding” [9/11 und Nationalistischer Glaube: Wie Glaube aufklärend oder blindmachend sein kann].

Siehe unter: http://davidraygriffin.com/lectures/911-and-nationalist-faith.